Wie entsteht ein Gesetz auf Landesebene? Welche Visionen haben die hiesigen Direktkandidatinnen und Direktkandidaten für Rheinland-Pfalz? Worauf kann ich mit meiner Stimme Einfluss nehmen und warum sollte ich überhaupt wählen gehen?

Mit dem Ziel, diesen und ähnlichen Fragestellungen auf den Grund zu gehen und über die rheinland-pfälzische Landtagswahl am 14. März zu informieren, haben die Jugendvertretung Vettelschoß sowie der Jugendrat der VG Asbach eine vielseitige Erstwählerkampagne auf die Beine gestellt. Trotz der recht kurzen Vorbereitungszeit (erstes Zusammentreffen im Januar 2021), konnte ein interessantes Programm ausgearbeitet werden. Das Herzstück der Kampagne bildet dabei die Befragung der Direktkandidaten des Wahlkreises 3 zu insgesamt zehn Schwerpunktthemen, die im Vorfeld von allen interessierten Jugendlichen eingereicht werden konnten. Die Politiker beschrieben etwa ihre Visionen für Klima- und Bildungspolitik, erläuterten aber auch ihre Standpunkte zur Flüchtlingsaufnahme, Atomwaffenlagerung und der Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre. Die Videos sind weiterhin auf YouTube, Instagram und der Homepage der JV (s.u.) zu finden.

Darüber hinaus wurden Infoposts zur Veranschaulichung diverser politischer Sachverhalte wie etwa der Gesetzgebung oder den Kompetenzen der Bundesländer erstellt. Nicht zuletzt setzten sich die Jugendvertretungen zum Ziel, insbesondere Erstwähler für die Beteiligung an einer demokratischen Wahl zu sensibilisieren und entsprechend an die Stimmabgabe am 14. März zu appellieren. Zu den Möglichkeiten der Stimmabgabe informiert die JV Vettelschoß ebenfalls auf ihrem Instagram-Kanal.

Eine erste Umfrage unter den Abonnenten zeigte, dass die Erstwählerkampagne im Allgemeinen als aufschlussreich sowie als Hilfe für die persönliche Wahlentscheidung empfunden wurde. Außerdem kam die Idee einer „Neuauflage“ zur Bundestagswahl im Herbst dieses Jahres auf.

Ein großes Dankeschön richtet sich an die Jugendvertretung der VG Asbach für die tolle Kooperation sowie an alle Direktkandidatinnen und -kandidaten für die Beantwortung der Fragen!

Am Freitag, dem 05.03.2021, veranstalten der Neustädter Stammtisch für lebendige Demokratie und die Jugendvertretung Vettelschoß auf dem vielseitigen Gesprächsportal „wonder.me“ eine Online-Diskussionsrunde mit allen Interessierten anlässlich der rheinland-pfälzischen Landtagswahl.

Diskussionsgrundlage dafür bot das Engagement der beiden Gruppen in den vorherigen Monaten. Der Stammtisch für lebendige Demokratie hatte Parolen auf sogenannten „Hygiene-Demos“ ergründet, sich mit Extremismus und Rassismus beschäftigt und diesbezügliche Denkimpulse auf seinen Instagram- und Facebook-Kanälen verbreitet. Die Jugendvertretung Vettelschoß hatte in Zusammenarbeit mit der Jugendvertretung der Verbandsgemeinde Asbach allen Direktkandidaten und Direktkandidatinnen des Wahlkreises 3 für die Landtagswahl Fragen zu verschiedenen politischen Themen gestellt und die Antworten per Videobotschaft ebenfalls auf Social Media veröffentlicht. Im Rahmen ihrer Erstwählerkampagne hatte sie online zudem über Wahlprozedere, Wahlgründe und sonstiges Wissenswertes zum Urnengang informiert.

Am Abend des 5. Märzes fanden sich dann zehn Interessenten und Interessentinnen verschiedenen Alters auf dem Videokonferenzportal ein. Im Fokus stand zunächst die Frage, ob und inwiefern das Thema „Corona“ die Landtagswahl beeinflussen würde, und die Mehrheit kam zum Schluss, dass sich die sogenannten „Hygiene-Demos“ deutlich weniger auf die Landtagswahl auswirken würden als die Pandemie-Politik etwa in Bezug auf Bildung und Gesundheit. Ein jugendlicher Teilnehmer aus Italien konnte wertvolle Vergleiche zur Lage in seinem Heimatland ziehen.

Später teilte sich die Gruppe in zwei Diskussionskreise auf. Während die fünf älteren Erwachsenen den Austausch über die Corona-Politik, vor allem über das Thema „Impfung“, fortsetzten, setzten sich die fünf jungen Erwachsenen und potentiellen Erstwähler mit den Inhalten der Direktkandidatenbefragung der Jugendvertretungen auseinander. Welche politischen Themen Heranwachsende am meisten interessieren, inwiefern die Interviews mit den Direktkandidaten und Direktkandidatinnen Einfluss auf die Wahlentscheidung hatten oder haben und welche politische Richtungen Jugendliche am meisten ansprechen, wurde angeregt diskutiert. Neben der Bildungs- stand vor allem die Klimapolitik im Mittelpunkt und die Posts von Jugendvertretung und Stammtisch wurden ebenfalls zwischenzeitlich eingeblendet und besprochen.

Nach insgesamt mehr als zwei Stunden ergiebiger Diskussion zog die Mehrheit ein positives Fazit aus der Veranstaltung. Einig waren sich alle Anwesenden darin, ein ähnliches Event – möglichst in Präsenzform und in größerer Runde – vor der Bundestagswahl im September noch einmal abhalten zu wollen und sich über neue Interessenten und Mitglieder in Stammtisch und Jugendvertretung zu freuen.